Methode

pinsel

Die eine, einzig richtige Methode für Fremdsprachenunterricht gibt es meiner Meinung nach nicht. Jeder Mensch lernt ein bisschen anders und jeder Mensch bringt eigene Gewohnheiten zum Lernen mit. Sehr oft ist Lernen auch kulturell geprägt.

Genauso wie bei der zeitlichen Organisation und den Lernzielen schauen wir, welche Methoden zu Ihnen am besten passen. Mögen Sie Rollenspiele? Experimentieren Sie gern mit der Sprache? Sind Sie eher ein logisch-analytischer Typ oder eher intuitiv? Solche und viele andere Merkmale beeinflussen unsere gemeinsame Arbeit im Unterricht.

Hier zeigt sich, dass Sprachunterricht nicht einseitiger Prozess vom Lehrenden zum Lernen ist. Durch Ihr Feedback kann ich das Training immer besser auf Sie abstimmen und den Unterricht sinnvoll und für Sie passend gestalten.

Prinzipien für guten Unterricht

Dennoch gibt es Kriterien, die ich bei meiner Arbeit für ganz wesentlich für guten, gelingenden Unterricht halte.

Jeder Mensch ist anders. Jeder und jede hat eigene Erfahrungen, Gewohnheiten, Ziele, Möglichkeiten, Motivationen – auch beim Sprachenlernen. Zusammen mit Ihrem Ausgangslevel und Ihrem Trainingsziel bestimmen diese individuellen Merkmale, wie das Training tatsächlich aussieht und abläuft: Wollen Sie bei neuer Grammatik erst Übungen zur Sicherheit machen, oder so schnell wie möglich selbst die Anwendung ausprobieren? Müssen Sie etwas aufschreiben, um es besser zu verstehen? All das nehme ich in meinen Unterrichtsstil auf.

Eine Sprache lernen ist immer Prozess. Im Mittelpunkt steht also die Entwicklung, und das bedeutet Ausprobieren, Üben, Versuch und Irrtum. Sie experimentieren mit Ihrem sprachlichen Wissen, und dass dabei nicht alles korrekt ist, ist normal. Meine Aufgabe als Trainerin ist es daher, Ihnen Feedback zu geben, ob Ihr Formulierung („Ihr Experiment“) funktioniert oder wie es verbesser werden kann.

Ich motiviere meineTeilnehmenden deshalb, selbst auszuprobieren und zu experimentieren. Testen Sie ruhig die Grenzen Ihrer Deutschkenntnisse, denn der Unterricht ist der ideale Ort für Experimente: Wie in einem Labor simulieren wir reale Situationen, ohne dass etwas passieren kann – anders als z.B. in einer Prüfung oder einem Job-Gespräch.

Und ja, natürlich unterscheide ich zwischen „richtig“ und „falsch“, aber nicht zwischen „gut“ und „schlecht“.

Als Lehrerin und Lerner:in sehe ich uns als Team. Gemeinsam arbeiten wir daran, Ihr Lernziel zu erreichen. Als Lehrerin ist es meine Aufgabe, Ihnen als Teilnehmer:in die nötigen dorthin Schritte zu ermöglichen.

Mein Auftrag als Trainer/in ist es, Ihnen das Erreichen Ihres Lernziels zu ermöglichen. Dieses Ziel und die damit verbundenen Etappenziele sind der Kompass für unsere Arbeit. Vor einem neuen Trainingsabschnitt stelle ich Ihnen die nächsten Schritte vor und warum ich Sie so mit Ihnen durchführen möchte. Gern gehe ich dabei auf Ihre Fragen, Kommentare oder Hinweise dazu ein.

Mit dem handlungsorientierten Ansatz werden Lernende als handelnde Subjekte in einem sozialen Kontext betrachtet, in dem sie bestimmte Aktionen vornehmen wollen oder müssen. Der Unterricht bereitet die Lernenden also darauf vor, in konkreten Situationen mithilfe de Fremdsprache Deutsch kompetent zu handeln. Die Situationen ergeben sich aus den gemeinsam definierten Lernzielen. Weitere Informationen dazu finden Sie im GER, Kapitel 2.1

Deshalb sind die Skalen im GER nicht sprachspezifisch formuliert sind, sondern für alle Sprachen anwendbar. Sie finden darin somit keine Information wie „Er/Sie kann das Perfekt korrekt bilden.“ Stattdessen steht die Handlung im Mittelpunkt: „Er/Sie kann erzählen, was er/sie am Wochenende gemacht hat.“

Im Mittelpunkt des Sprachenlernens stehen nicht Wortschatzlisten oder Grammatikregeln, sondern kommunikative Strategien. Mit ihnen erreichen wir unsere kommunikativen Ziele, z.B. jemanden um einen Gefallen bitten, eine Kundenemail beantworten oder eine Schicht übergeben. Mehr dazu im GER, Kapitel 2.1.5

Fehler in Lexik, Grammatik oder Aussprache können das Erreichen dieses Zieles behindern. Man lernt Grammatik also nicht um ihrer selbst Willen, sondern um etwas bestimmtes ausdrücken und verstehen zu können.  Je besser die sprachlichen Strukturen beherrscht werden, desto kompetenter kann man sprachlich kommunizieren.

Ich achte daher von Anfang an auf korrekte Formen und Ausdrücke. Eine fundierte Einführung und ein solides Training der Sprachelemente sind die Basis für erfolgreiches Lernen.

Im Zentrum des GER (Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen für Sprachen) steht die Globalskala zur Beschreibung der Kompetenzniveaus für Fremdsprachen. Sie definiert die bekannten Stufen A1-A2-B1-B2-C1-C2. Zu jeder Stufe gehören weitere Detailskalen, die beschreiben, was man auf dem jeweiligen Niveau in der Fremdsprache im Allgemeinen beherrscht. Mehr dazu im GER, Kapitel 3.3

Für meinen Unterricht ist der GER ein wichtiges Hilfsmittel, um Ihre Trainings zu planen. Wenn wir ein Lehrbuch verwendet, hat diese Planung bereits im Verlag bei der Erstellung des Buches stattgefunden. Bei der Arbeit ohne Lehrwerk, also z.B. bei individuell gestalteten Trainings, muss ich das selbst machen. Ich arbeite also nicht „Pi mal Daumen“, sondern stütze meine Planung auf auf fachliche Basis.